Im Sprachlabor Soziale Praxis treffen sich Kunst und Leben in einem offenen Raum, der Menschen helfen kann, sich entschieden mit dem Leben zu verbinden. Für Künstler heißt dies, sich mit dem Leben als Künstler zu verbinden und die Grenzen zwischen Kunst und Leben immer neu auszuloten und sich selbst darin zu verorten.
Als bildender Künstler und Psychotherapeut weiß ich, dass die Fragen die sich Künstler stellen, oft andere sind …
Begegnungen in der Leerstelle – Lösungen leben.
So entstand die Idee, eines speziellen Gesprächsangebots … für Künstler:
Dieses kann – je nach Lage – Therapie, Beratung und Supervision sein oder ein Freiraum um die eigenen Begriffe von Kunst und Leben zu klären.
Das Gesprächsangebot ist lösungsfokussiert und zielt auf die Lösung eines Lebensproblems, für das Sie sich als Künstler professionelle Hilfe von jemandem wünschen, der in beiden Bereichen kompetent ist: als Künstler und als psychologisch und therapeutisch erfahrener Berater.
Organisatorisches & Kosten
Wenn Sie einen Gesprächstermin vereinbaren möchten nutzen Sie einfach das Kontaktformular. Dort können Sie auch ihr Anliegen kurz beschreiben und Ihre Kontaktdaten mitteilen.
Die Praxis für lösungsfokussierte Therapie und Beratung versteht sich als soziale Praxis und möchte jedem, unabhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten, eine Beratung ermöglichen. Auch und gerade in den Angeboten … für Künstler sollen Geld und Zeit so zirkulieren, dass für alle Beteiligten Lösungen leben.
Wie dies aussieht? … für Künstler – So:
»Ich nenne Alles-egal-Haltung den Zustand eines Lebens, in dem jeder seine eigenen Bedingungen behält, indem er jedoch die anderen Individualitäten respektieren, wenn nicht sich verteidigen kann, wobei der Two-Step zu Nationalhymne wird, Trödelladen, REW drahtloses Telefon, der die Fugen von Bach ausstrahlt, Lichtwerbung und Plakate für Bordelle, die Orgel, die Nelken für Gott sendet, das alles zugleich – und wirklich – anstelle der Photographie und des einseitigen Katechismus.
Die aktive Einfachheit.
Die Unfähigkeit, zwischen den Stufen der Helligkeit zu unterscheiden: Das Zwielicht ablecken und im großen Munde voller Honig und Exkremente schweben. Mißt man sie am Maßstab Ewigkeit, ist jede Aktion umsonst.
Wenn das Leben aber eine schlechte Farce ohne Ziel und anfängliche Entbindung ist, und da wir glauben, daß wir uns als gewaschene Chrysanthemen sauber aus der Affäre ziehen müssen, haben wir als einzige Verandesgrundlage proklamiert: die Kunst. Sie hat nicht die Bedeutung, die wir, Haudegen des Geistes, ihr seit Jahrhunderten reichlich zugeteilt haben. Die Kunst betrübt niemanden und diejenigen, die sich für sie interessieren können, werden Liebkosungen und gute Gelegenheit bekommen, das Land mit ihrer Unterhaltung zu bevölkern. Die Kunst ist eine private Sache, der Künstler macht sie für sich; ein verständliches Werk ist das Produkt eines Journalisten.
… ein verständliches Werk ist das Produkt eines Journalisten.
(…) Was wir brauchen, sind starke, gerade, genaue und für immer unverstandene Werke. Die Logik ist eine Komplikation. Die Logik ist immer falsch. Sie zieht die Fäden der Begriffe, Worte, in ihrer formalen Äußerlichkeit, zu illusorischen Endpunkten und Zentren. Ihre Ketten töten, riesige Tausendfüßler, die die Unabhängigkeit ersticken. Mit der Logik verheiratet, würde die Kunst im Inzest leben, indem sie ihren eigenen Schwanz, immer wieder ihren Körper, verschlingt und herunterschluckt, sich in sich selbst liebt, und das Temperament würde zu einem mit Protestantismus geteerten Alptraum, einem Monument, einem Haufen fahlgrauer und schwerer Eingeweide.«1
1 Tristan Tzara: Manifest Dada 1918. Hamburg, 1998, S.52ff.