Acryl und Graphit auf Druckgraphik, 41 x 59,5 cm, 1990 - 2004.
Die funktionale Zergliederung des Subjekts unter dem Banner der Wissenschaftlichkeit ist in vollem Gange. Lebendige Menschen betrachten sich als neuronale Netze, psychische Apparate, genetische Expressionen.
Wir beschriften unseren Körper, vermessen unsere Organe, optimieren unsere sichtbare Erscheinung. Wozu?
Geht es uns um Gesundheit? Vielleicht sogar Heilung? Von wem oder was? Worauf richtet sich da unser Augenmerk? An wen denken wir jetzt? Für wen wollen wir Rückgrat zeigen?
In Anbetracht unseres Lebens sind solche Fragen naturgemäß selbst zu beantworten. Das Verbergen vorgegebener Informationen wird zur Basis je eigener Entwürfe. Das Skizzenhafte bekommt seinen Wert.
Wir geben dem Offenen Namen. Vielleicht. Wir brauchen den unbegrifflichen Standpunkt. Wozu?
„Ich strebe nur hinauf zu erziehen zu gewissen Ansichten, den kritischen und idealen Sinn überhaupt zu schärfen: die blind Stockgläubigkeit an das Empirische aufzuheben. So eine eigentliche medicinam mentis zu veranstalten.“ – schrieb sich J.G. Fichte 1809 in seine Notizen.